Klettern: Dein Einstieg in ein echtes Abenteuer
Klettern bringt dich raus in die Natur, fordert deinen Körper und stärkt deinen Kopf. Ob im Kletterpark, am Klettersteig oder im Kletterwald – hier erfährst du, wie du sicher startest, was du brauchst und wo du loslegen kannst.
Was ist Klettern? – Mehr als nur Sport
Klettern bedeutet, sich aus eigener Kraft an natürlichen oder künstlichen Wänden vertikal oder horizontal fortzubewegen. Die Bewegung erfolgt meist mit Hilfe von Händen, Füßen und Sicherheitsausrüstung. Es gibt viele Disziplinen – von alpinem Klettern bis zum Bouldern – aber eines bleibt gleich: Der intensive Kontakt mit dem eigenen Körper, der Umwelt und dem eigenen Willen.
Fun Fact: Schon in der Antike wurden Felsen erklommen – damals aber meist aus praktischen Gründen. Heute ist Klettern vor allem Ausdruck von Abenteuerlust und Körperbeherrschung.
Kletterarten im Überblick

Sportklettern
Beim Sportklettern steigst du gesichert an Wänden mit fixierten Haken. Es ist die verbreitetste Disziplin in Hallen und an gut erschlossenen Felswänden. Ideal zum Techniklernen und Muskelaufbau.

Bouldern
Klettern in Absprunghöhe – meist unter 4 Metern – ohne Seil, aber mit dicken Matten zur Absicherung. Perfekt für kurze, knackige Routen und intensive Bewegungsprobleme.

Klettersteig (Via Ferrata)
Ein Klettersteig besteht aus einem durchgängigen Stahlseil, an dem du dich mit deinem Klettersteigset sicherst. Trittstifte, Leitern und Seilbrücken helfen beim Aufstieg.

Kletterwald
Im Kletterwald bewegst du dich zwischen Plattformen, Netzen und Seilen – meist hoch oben in den Baumwipfeln. Es ist ein sicheres und spannendes Erlebnis für Familien, Schulklassen und Outdoor-Fans.

Kletterpark
Ein Kletterpark ähnelt dem Kletterwald, bietet aber oft auch künstliche Elemente wie Klettertürme, Wände oder kreative Hindernisse. Hier findest du Parcours für alle Schwierigkeitsgrade – vom Kinderbereich bis zur Profizone.
Warum Klettern? – 5 gute Gründe

Ganzkörpertraining
Klettern beansprucht nahezu jede Muskelgruppe – besonders Rücken, Schultern, Unterarme und Core.

Mentale Stärke
Du lernst, mit Angst, Unsicherheit und Stress umzugehen – perfekt auch für den Alltag.

Naturerlebnis
Klettern führt dich an die schönsten Orte – Felswände, Schluchten, Berggipfel oder Baumwipfel.

Abwechslung
Jeder Aufstieg ist anders. Du wirst nie langweilige Wiederholungen erleben wie beim Joggen oder Radfahren.

Soziale Kontakte
Ob beim Sichern, in der Halle oder auf Tour – Klettern verbindet. Du lernst leicht Gleichgesinnte kennen.
Die richtige Ausrüstung – dein Sicherheitsfaktor
Grundausstattung für Einsteiger
Ausrüstungsteil | Funktion |
---|---|
Klettergurt | Bindet dich ans Seil |
Kletterschuhe | Erlauben präzises Antreten |
Seil (Einfachseil) | Verbindet dich mit deinem Sicherungspartner |
Sicherungsgerät | Kontrolliert das Seil beim Sichern |
Karabiner (Schrauber) | Für Verbindung von Gurt, Seil & Sicherung |
Chalkbag mit Chalk | Trocknet die Hände |
Kletterhelm | Schützt vor Steinschlag und Anstoßen |
Speziell für den Klettersteig:
Klettersteigset mit zwei Y-förmigen Armen und Bandfalldämpfer
Handschuhe gegen Seilverbrennungen
Wanderschuhe mit fester Sohle
Tipp: Leihe dir deine Ausrüstung am Anfang in der Halle oder im Kletterpark. So kannst du testen, was zu dir passt.
Einstieg ins Klettern – so fängst du sicher an
Schritt 1: Wähle deine Disziplin
Für Anfänger sind Kletterparks, Kletterwälder oder Indoor-Kletterhallen ideal. Hier bekommst du Anleitung, Sicherheit und erste Erfolgserlebnisse.
Schritt 2: Nimm einen Kurs
Ein professioneller Grundkurs ist Gold wert. Du lernst:
Richtig sichern und gesichert werden
Knoten (z. B. Achterknoten)
Bewegungsgrundlagen am Fels oder in der Halle
Verhalten in Notsituationen
Schritt 3: Finde Kletterpartner
Sichern ist Teamarbeit. Suche dir einen zuverlässigen Partner – viele Hallen bieten „Kletterpartnerbörsen“ an.
Schritt 4: Trainiere regelmäßig
Klettertechnik, Griffkraft, Beweglichkeit – all das kannst du auch daheim trainieren. Übrigens: Klettern ersetzt ein ganzes Fitnessstudio.
Sicherheit beim Klettern – darauf kommt es an
Die 5 goldenen Regeln
Die 5 goldenen Regeln
Partnercheck vor jedem Aufstieg
Richtige Knotentechnik (z. B. Achterknoten, Anseilknoten)
Konzentriertes Sichern – kein Smartphone
Helm tragen – auch im Kletterpark und am Klettersteig
Wetter im Auge behalten – vor allem draußen
Fehler vermeiden
Ausrüstung nicht kontrolliert: Ein defekter Karabiner kann lebensgefährlich sein.
Selbstüberschätzung: Geh es langsam an – Sicherheit geht vor Ego.
Alleine klettern: Niemals ohne Sicherungspartner.
Klettern in Deutschland – die besten Regionen
Region | Besonderheiten |
---|---|
Fränkische Schweiz | Über 1000 Routen, Kalkstein, Traditionsort |
Allgäu | Tolle Klettersteige, Alpenpanorama |
Elbsandsteingebirge | Historisches Freiklettern ohne Magnesia |
Harz | Schöne Klettergärten & familienfreundlich |
Bayerischer Wald | Viele Kletterwälder und Kletterparks |
Tipp: Nutze Apps wie Komoot oder Outdooractive, um Routen in deiner Nähe zu entdecken.
Häufige Fragen zum Thema Klettern (FAQ)
Ab welchem Alter kann man mit dem Klettern beginnen?
Schon Kinder ab 5 Jahren können in Kletterparks oder Kletterwäldern erste Erfahrungen sammeln.
Was kostet ein Kletterkurs?
Ein Grundkurs kostet ca. 40–80 €, abhängig von Region und Ausrüstung.
Brauche ich Vorkenntnisse?
Nein. Viele Anbieter haben spezielle Anfängerangebote mit Einweisung.
Wie sicher ist Klettern?
Mit moderner Ausrüstung, Partnercheck und gutem Verhalten ist Klettern sehr sicher.
Was ist der Unterschied zwischen Kletterwald und Kletterpark?
Ein Kletterwald ist meist naturnaher mit Plattformen zwischen Bäumen. Ein Kletterpark kann zusätzliche künstliche Kletterelemente enthalten und ist oft größer.